Torsten Wolber

Expressive Portraits und Malerei

 

Nach 28 wundervollen und kreativen Jahren als Illustrator wollte mir die Malerei noch ein paar Dinge sagen. …


Und was das war, kann ich wohl besser malen als schreiben, aber grundsätzlich habe ich gelernt wie Spontanität, Kreativität mit Intuition ein nicht gekanntes Gefühl der Freiheit beim Malen hervorrufen. Ich habe dazu zunächst anhand von Pleinair-Studien ( also draussen gemalte Landschaftsbildern ) die Technik der Allaprima-Malerei kennen und lieben gelernt. Diese Technik habe ich durch zahlreiche Studien in meinem Atelier für mich gefestigt und so eine solide Basis für einen freien Stil gebildet. Dadurch kann ich Studien sowie Auftragsarbeiten in der gleichen lockeren Art behandeln, male konzentriert und zielgerichtet und bin gleichzeitig offen für alles was mir das Bild noch “vorschlägt”. Das Ergebnis ist eine lockere, realistische Behandlung der Sujets, die den Ausdruck, die Expression in den Vordergrund stellt.

 

Mein Atelier

 

 

Das Quartier am Hafen ist ein Atelierhaus mit über 80 Ateliers. 
Quartier am Hafen – Atelier 139 – Poller Kirchweg 78-90 – 51105 Köln

BUNDESKUNSTHALLE BONN

Die Kunsthistorikerin Ursula Mattelé M.A. schreibt:

Die Porträts bilden den Schwerpunkt im Œuvre des vielseitigen Künstlers Torsten Wolber. Sie basieren auf der akademischen Malerei, sind jedoch viel freier angelegt. Er bevorzugt für die Komposition lediglich eine grobe Vorzeichnung, dann dürfen sich Linien und Umrisse finden und auch wieder verlieren. In ihrer Ausdruckskraft erinnern diese Werke an Porträts von Lovis Corinth, Wilhelm Leibl oder die späten Allaprima-Arbeiten von Franz von Lenbach. Auch Wolber arbeitet Allaprima: Das Bild, auch das Porträt, soll also idealerweise an einem Tag fertig sein. Dies setzt ein hohes Maß an technischem Können und große Erfahrung voraus, denn erst das fertige Bild ist in seiner Qualität beurteilbar.

Torsten Wolber malt viel unter freiem Himmel, die Pleinairmalerei beherrscht er meisterhaft. Neben einem guten Auge für das Motiv erfordert sie einen präzisen Pinselstrich und den sicheren Umgang mit der Farbpalette, denn der Zeitrahmen, genau den Augenblick, die Stimmung einzufangen, ist eng. Seine Bilder lassen den scharfen Blick und die fundierte Technik des Illustrators erkennen. Fast dreißig Jahre arbeitete Torsten Wolber als Grafiker und Illustrator, seit 2017 nimmt die Malerei einen immer größeren Platz in seinem Œuvre ein. 2020 folgte der Entschluss, sich ganz der Malerei zu widmen. Wolber bricht damit aus dem engen Korsett von Wünschen und Vorgaben der Auftraggeber aus, das zu wenig Raum für eigene Ideen lässt. “Bei der Illustration ist der Entwurf der kreative Akt und die Ausführung technisches Können” sagt er selbst. “Beim Malen ist es genau umgekehrt: Das Bild darf seinen eigenen Weg finden.” Die Pleinairmalerei bezeichnet er als eine hervorragende Übung, sich immer wieder vom “Plan des Illustrators” frei zu machen und das Bild sich entwickeln zu lassen.


So entstehen kleinformatige Landschaften, viele davon auf Wangerooge. Es sind Strandbilder und Seestücke, die den schnellen Wetter- und Stimmungswechsel am Meer wiedergeben. Fast wie Stillleben oder gar Vanitasgemälde wirken die Bilder, die unter anderem in der Völklinger Hütte oder bei einem Besuch im ländlichen Nordamerika entstanden sind. Die Natur überwuchert ehemalige Orte der Industrialisierung, die als Manifestationen von Fortschritt und Wohlstand galten: hier verfallene Fabrikgebäude und Maschinenreste, dort verrostete Straßenkreuzer, einst Statussymbole, die in verwilderten Gärten zu Schrott zerfallen. Eindrucksvoll arbeitet der Künstler den Kontrast zwischen üppiger Natur und der Schönheit des Vergänglichen heraus.


Die Atelierarbeiten zeigen Menschen, die Torsten Wolber sensibel in Szene setzt. Er malt sie in scheinbar unbeobachteten Augenblicken, einige sind mit sich allein, manche abgewandt, andere schauen uns aus dem Bild direkt an. Man erkennt sowohl die Freude Wolbers am Experiment als auch sein ausgezeichnetes technisches Können. Er arbeitet ausschließlich in Öl und setzt dieses Material auf vielschichtige Art ein. Der Duktus ist mal pastos und breitflächig mit ineinander laufenden Farben oder es werden Flächen fein nuanciert, nahezu miteinander verschmolzen, um dann mit einem Farb- oder Lichtakzent den Blick auf eine bestimmte Struktur, Geste oder Haltung zu lenken. Mit breitem Farbauftrag arbeitet der Künstler feine Nuancen heraus. Faszinierend ist auch der Einsatz von Gummiwischern, mit denen Konturen aufgelöst werden. Dadurch bekommt beispielsweise das Bild eines Tänzers im Sprung eine ungeheure Dynamik. Nichts vom verstaubten Image der Porträtkunst oder gegenständlicher Malerei ist im Werk von Torsten Wolber zu finden, grobe Striche und realistische Attribute machen seine Bilder zeitlos und lebendig. 

VITA

Ich bin 1964 geboren und studierte von 1987 bis 1992 Diplom-Graphik-Design und Illustration an der FH Köln. Ich arbeitete bereits fast 30 Jahre als freiberuflicher Illustrator und Illustrationslehrer für digitale Malerei innerhalb der IllustratorenOrganisation e.V., bis ich mich 2020 ausschliesslich der Ölmalerei verschrieb. Bei zahllosen Pleinair-Arbeiten, vor Ort in der Landschaft entstanden, lernte ich die kurzzeitige Impression schnell und treffend zu notieren. Diese Arbeitsweise fließt in meine Studioarbeiten mit ein, die Portraits und figurative Motive beinhalten. Ich lebe und arbeite in Köln.

Ausstellungen
Gruppenausstellungen

2017 Das Selfie-Projekt, Galerie Hartung, Köln
2017 Flashback, „Polaroids“, Crossart, Fabrik 45 Bonn
2017 – 2019 Cöln Comic Haus
2018 Galerie Eyegen-art
2019 Revierkunst Zeche Ewald
2019 Kunst im carrée

2021 Vanessa Rothe Gallery, Laguna Beach


Einzelausstellungen

2017 ,2018, 2020 und 2021 „NordLicht“, Pleinair- und Studio-Malereien, Ausstellungssaal Wangerooge
2017 – 2020 Galerie Landmann31, Köln

2021 Galerie „Kleine Affäre“ – Hattingen

Preise

2018 1.Platz „Rheingold“-Preis 2019 1. Platz Kunst im carrée/ Köln